Federbeinanlenkung



Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Rahmen des Liteville 301 kaum von einem herkömmlichen gefederten MTB-Rahmen, an dem sich das Federbein parallel unter dem Oberrohr befindet. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass das Federbein, nicht wie üblich, an der vorderen Seite am Rahmen befestigt ist, sondern an der hinteren Seite, an der Verbindung Oberrohr/Sitzrohr.

Die Entscheidung, die Federbeinbefestigung ”umzudrehen“, hat wichtige Gründe und ist keinesfalls ein Design-Gag oder aus der Idee heraus entstanden, ”etwas anderes, als die anderen“ bauen zu wollen.

Ziel war es unter anderem, einen echten Mehrgelenker zu konstruieren, der über eine gesunde Grundkonstruktion verfügt. Das heißt, alle auftretenden Kräfte sollen möglichst rahmen- und federbeinschonend in den Rahmen eingeleitet werden.

Ein entscheidender Vorteil der umgekehrten Federbeinanlenkung ist, dass die Kräfte, welche über das Hinterbausystem und das Federbein in den Hauptrahmen geleitet werden, in die enorm stabile Verbindung zwischen Oberrohr und Sitzrohr eingeleitet werden. Zusätzlich wirkt die eingeleitete Kraft gegen die vom Fahrer über das Sitzrohr in den Rahmen eingeleitete Kraft und hebt diese zum Teil wieder auf. Bei herkömmlichen gefederten MTB-Rahmen, bei denen sich das Federbein parallel unter dem Oberrohr befindet, wirken alle Kräfte in die gleiche Richtung und belasten den Rahmen dadurch deutlich stärker.